Schon seit Gründung der Station vor 40 Jahren, zählen Weißstörche zu den Pfleglingen des Zentrums.
Mittlerweile wurden über 400 Weißstörche von hier ausgewildert.
Die eindeutige Identität eines Wildvogels im Freiland erfolgt seit Jahrzehnten
zum überwiegenden Teil durch eine Beringung. Dabei handelt es sich um Ringe aus Aluminium, Stahl oder Plastik, die das NABU-Artenschutzzentrum von der Vogelwarte Helgoland, mit Sitz in
Wilhelmshaven bezieht. Alle Ringe sind einmalig und tragen Buchstaben und Nummern. Mit Hilfe dieser Kennzeichnung kann der weitere Lebensweg eines Vogels im besten Fall verfolgt und
Schlussfolgerungen für die Art gezogen werden.
· Im Jahr 2012 wurde ein Jungstorch aus Uetze mit gebrochenem Schlüsselbein eingeliefert, der nach seiner Genesung noch im selben
Jahr das Zentrum verließ. Rückmeldungen von seinem Zugweg liegen aus Frankreich (2012 und 2016) und Spanien (2014, 2019, 2020, 2021) vor. Sein Sommerquartier hat der Weißstorch alljährlich
nordwestlich von Minden aufgeschlagen, wo er seit 2015 Brutvogel ist. So auch im letzten Jahr mit 3 ausgeflogenen Jungen.
· Sehr erfreulich sind immer Rückmeldungen von im Brüter des Zentrums geschlüpften Weißstörchen. So erblickte im Jahr 2012 ein Jungstorch, der die Ringnummer OX
642 erhielt, das Licht der Welt, dessen Ei aus einem Nest in Parsau (LKr. Gifhorn) stammte. Der Jungstorch flog im selben Jahr nach Süden und überwintert alljährlich (von zahlreichen Ablesungen
belegt) in Frankreich, nur wenige Kilometer von der spanischen Grenze entfernt. Den Sommer verbringt er immer im nördlichen Gebiet der Elbe.
· 2013 wurde uns ein unterkühlter und schwacher Jungstorch aus Warmenau gebracht, der im selben Jahr abflog und auf seinem Flug ins
Winterquartier in Thüringen abgelesen werden konnte. Als einjähriger Weißstorch hielt er sich 2014 in Brandenburg auf. 2017 gab es 4 Sichtungen aus der Nähe von Leipzig. 2019 brütete er in der
Nähe von Chemnitz und zog 3 Junge groß. Ebenso erfolgreich war er oder sie in Jahr 2020 und 2021. Jeweils 3 Jungstörche wurden im Nest groß.
· Das sich im Land Niedersachsen geschlüpfte Weißstörche durchaus sehr weit östlich orientieren können, zeigt 8x487. Diesen nestjungen, aus dem Horst geworfenen,
Storch aus Rühen (im Drömling) zogen wir 2015 groß. Im Folgejahr wurde dieser im August in Deggendorf, Niederbayern und bei Leipzig angetroffen. 2017 zog es den Storch noch weiter östlich, wo er
im Mai bei Netin in Tschechien abgelesen wurde. Auch 2019 und 2021 wurde er im Sommer in Zentraltschechien angetroffen.
· Manchmal kann es Jahre dauern, bis man von einem hier gepflegten Weißstorch eine Rückmeldung erhält. So geschehen bei einem Storch aus der Innenstadt von Celle,
der sich bei einem der ersten Ausflüge 2015 eine leichte Verletzung zugezogen hatte. Im gleichen Jahr zog der Vogel gesund aus Leiferde ab und wurde 6 Jahre später im März in Westpolen abgelesen.
Hoffentlich dauert es nicht wieder 6 Jahre bis zur nächsten Ablesung. Interessant ist, dass auch ein gebürtiger Celler Weißstorch die Ostroute einschlagen kann.
· Bei einem jungen Weißstorch aus Neuhaus mit der Ringnummer 1X354 aus dem Jahr 2003 verhielt es sich noch extremer. Erst 8 Jahre später gab es eine erste Meldung
aus dem Januar 2011 aus Beja, Portugal, wo das Tier den Winter verbrachte. Die nächste Ablesung erfolgte 10 Jahre später aus dem September in Frankreich, südwestlich von Paris, wo der Vogel auf
seinem Zug in den Süden wahrscheinlich pausierte. Die Frage ist: Wo hält sich dieser Storch in den Sommermonaten auf?
· Im Jahr 2016 bekamen wir aus einem Nest im Ilkerbruch einen Jungstorch gebracht, der durch
den Tod eines Elterntieres dort keine Überlebenschance mehr gehabt hätte. Nachdem sich der Storch in der Pflege gut entwickelte, flog er im gleichen Jahr ab und tauchte im Jahr 2020 im
zweitgrößten Storchendorf von Brandenburg in Linum auf, wo der Storch mit einem Partner den Sommer über beobachtet werden konnte. Im April 2021 wurde er auf einem Nest in Kremmen (Brandenburg)
und mitte August schon auf seinem Zug in den Süden bei Krakau in Polen abgelesen.
· Im Jahr 2018 erhielten wir 4T434, einen damals dreijährigen Weißstorch, der massenweise Gummibänder verschluckt hatte und fast daran gestorben wäre. Nach
erfolgreicher Entfernung dieser Fremdkörper flog der Jungstorch ein paar Wochen später ab. 2018 wurde er 1 x in Osloß (Lkr. Gifhorn) sowie 5 x auf der Deponie Wolfsburg abgelesen. Auch 2019 ist
er seinem Hang zur Deponie Wolfsburg leider treu geblieben, wo er 3 x abgelesen werden konnte. Im Jahr 2020 setzte er die Nahrungssuche auf der Deponie fort und konnte so 3 x registriert werden.
Sein Streifgebiet zog sich in dieser Zeit von Weyhausen über Warmenau bis Fallersleben Nord, wo er hoffentlich keine weiteren Fremdkörper aufgenommen hat. Auf seinem Zug von und ins
Überwinterungsgebiet wurde er im Januar und September jeweils in Pinto, bei Madrid, abgelesen. Den Sommer verbrachte er südöstlich von Wolfsburg und wurde auf dem Gelände des Entsorgungszentrums
Wolfsburg gesichtet.
· Ebenfalls 2018 wurde in Bockelskamp (LKr. Celle) ein Jungstorch abgeworfen, anschließend verließ das Weibchen das Nest komplett, so
das 2 Jungstörche zur Aufzucht nach Leiferde gebracht wurden. Die Geschwister zogen im Herbst nach Süden und wurden zusammen im Oktober in Frankreich in Chalon, wo sie sich auf dem dortigen
Marktplatz umschauten und eine Woche später in St. Dier d`Auvergne beobachtet. Eines der Geschwister wurde im April 2019 in Schleswig-Holstein und im Mai in Sachsen gesichtet. Im Juni 2020 wurde
er in Peine abgelesen. Im Mai letzten Jahres war der Storch zurück und wurde in der Kiesgrube Wipshausen, auf einem selbstgebauten Nest auf einer Lampe mit einem Partner zusammen gesehen. Ende
August wurde er erneut auf einem Lampenmast ruhend in Braunschweig-Watenbüttel registriert. Mitte Dezember befand sich der Storch schon in Narbonne, Südfrankreich, kurz vor Spanien.
Für das Nestgeschwister gibt es 2019 eine Ablesung Ende September aus Südfrankreich. Im Jahr 2020 konnte der Storch
viermal auf der Mülldeponie in Braunschweig und Salzgitter, meist mit zahlreichen Artgenossen und einmal auf den Rieselfeldern bei Braunschweig beobachtet werden. Im letzten Jahr war der Storch
im März aus seinem Winterquartier zurück und suchte mit 20 Artgenossen auf der Deponie Braunschweig nach Futter. Im Juli/August war er im Landkreis Peine, in Wendeburg anzutreffen, wo er auch
brütete. Anfang September konnte er mit über 70 Artgenossen in den Braunschweiger Rieselfeldern gesichtet werden.
· Vom zuständigen Storchenbetreuer erhielten wir 2018, aus der Umgebung von Isenbüttel, einen adulten verletzen Storch, der sich
entweder durch einen Revierkampf oder eine Kollision verletzt hatte. Einen guten Monat später konnte das Tier wieder in die Freiheit entlassen werden und wurde bei der Nahrungssuche auf der
Deponie Braunschweig beobachtet. 2019 hielt sich dieser Storch den Sommer über in der Gegend von Vallstedt (südlich von Vechelde) auf, wo er Ende August mit 63 Artgenossen auf einem Acker nach
Nahrung suchte. Im Jahr 2020 kam es zu 6 Sichtungen, die alle aus dem Bereich der Deponie bei Braunschweig Watenbüttel stammten. 2021 suchte er im April im Trupp mit 30 Artgenossen auf der
Deponie Braunschweig nach Nahrung. Als Brutvogel hatte er in der Okeraue seinen Horst mit 3 Jungstörchen und wurde dort bei der Futtersuche beobachtet. Ende August wurde er mit 70 Artgenossen
weiter nördlich bei Achim abgelesen werden.
· Eine sehr erfreuliche Rückmeldung erhielten wir 2019 von einem Storchenbetreuer, der uns Mitte Juni 2019 aus Bleckede einen
verletzten adulten Brutstorch brachte. Nach einem 10-tägigen Aufenthalt im Zentrum konnte der Storch wieder abfliegen und war 2 Tage später an seinem Brutstandort zurück, um dort die Aufzucht
der Jungtiere zu begleiten. Auch im Jahr 2020 und 2021 war er wieder an seinem Brutstandort anzutreffen. Interessanterweise konnte er in Spanien bei Pinto abgelesen werden, zählt also zu den
Westziehern.
· Nicht unüblich ist die Praxis einiger Storchenbetreuer, bei der Beringung nach dem Gesundheitszustand der zu beringenden
Jungstörche zu schauen. Werden Auffälligkeiten festgestellt, so werden diese Jungstörche teilweise entnommen und zu uns zur weiteren Aufzucht gebracht. So geschehen auch bei einem Jungstorch aus
Wendeburg (LKr. Peine). Einen Monat später flog der Jungstorch aus Leiferde ab. Ein Jahr später konnte er schon im Gebiet Braunschweig abgelesen werden und im letzten Jahr im März bei Laatzen und
mitte des Jahres im Gebiet Hahnenhorn / Ummern, wo er sich meist in Gesellschaft zahlreicher Artgenossen befand.
Besondere Freude kommt auf, wenn wir von einem aufgezogenen und ausgewilderten Schwarzstorch Rückmeldungen erhalten.
Durch die versteckte Lebensweise dieser Tiere ist die Wahrscheinlichkeit einer solchen Rückmeldung eher unwahrscheinlich.
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Von einem im Jahr 2012 ausgewildertem jungen Schwarzstorch liegen schon mehrere Rückmeldungen vor. So wurde dieser
im Oktober 2015 in Ungarn abgelesen, im August 2016 bei Magdeburg auf Nahrungssuche, im August 2017 erneut in Ungarn, 2020 im April bei Torgau und im Mai und Juli viermalig in der Gemeinde
Wermsdorf auf Nahrungssuche. Ebenso im letzten Jahr, wo er im August erneut in Wermsdorf abgelesen werden konnte.
Die für das Freiland hergestellten Vogelringe kommen in Nordwestdeutschland
von der Vogelwarte Helgoland mit Sitz in Wilhelmshaven. Diese stellt ehrenamtlichen Beringern als auch den Betreuungsstationen des Landes Ringe zur Verfügung, um Informationen über den Verbleib,
das Zugverhalten oder das Alter von Vögeln zu erhalten. Es handelt sich dabei meist um Ringe aus Aluminium, Stahl oder Plastik. Alle Ringe sind einmalig, dienen also der Identifizierung eines
Individuums, und tragen Buchstaben und Nummern.
Die überwiegende Zahl von Rückmeldungen erhalten wir von Weißstörchen. Durch ihre Nähe zum Menschen, ihr positives Image und ihre großen gut
ablesbaren Ringe stehen sie stets im Fokus vieler Menschen.
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Im Jahr 2012 wurde ein Jungstorch aus Uetze mit gebrochenem Schlüsselbein eingeliefert, der nach seiner Genesung noch im selben Jahr das
Zentrum verließ. Rückmeldungen von seinem Zugweg liegen aus Frankreich (2012 und 2016) und Spanien (2014, 2019, 2020) vor. Sein Sommerquartier hat der Weißstorch alljährlich nordwestlich von
Minden aufgeschlagen, wo er seit 2015 Brutvogel ist.
- 2013 wurde uns ein unterkühlter und schwacher Jungstorch aus Warmenau gebracht, der im selben Jahr abflog und auf seinem Flug ins
Winterquartier in Thüringen abgelesen werden konnte. Als einjähriger Weißstorch hielt er sich 2014 in Brandenburg auf. 2017 gab es 4 Sichtungen aus der Nähe von Leipzig. 2019 brütete er in der
Nähe von Chemnitz und zog 3 Junge groß. Im Jahr 2020 wurde er im März erneut in der Nähe von Chemnitz gesichtet, wo er sich wahrscheinlich nach einem Horst zum Brüten umschaute.
- Besonders freuen uns Rückmeldungen von im Brutapparat bei uns
geschlüpften Weißstörchen, da wir diese von der ersten Schlupfminute an kennen. So wurde uns im Jahr 2015 aus einem Nest in Parsau (LKr. Gifhorn) 3 Eier gebracht, da ein Brutvogel als vermisst
galt. 3 Jungstörche schlüpften und einer dieser Jungstörche 8X490, wurde auf seinem Zug in den Süden Ende August bei Hannover mit weiteren 16 Artgenossen beobachtet. Als einjähriger Storch kam er
schon in unsere Region zurück und besuchte mit zahlreichen Artgenossen die Deponie in Braunschweig und die Rieselfelder zur Futtersuche. 2018 versuchte er mit einer Partnerin in Leiferde auf
einer gekappten Eiche zu brüten, was aber misslang. Futter suchte er sich in diesem trockenen Jahr meist auf der Deponie in Braunschweig, wo er achtmalig bestätigt wurde. Im Jahr 2020 besuchte er
Mitte April das NABU-Artenschutzzentrum und wurde im Juni in Seershausen, als auch erneut auf der Deponie Braunschweig dort zur Futtersuche gesichtet.
- Im Jahr 2016 bekamen wir aus einem Nest im Ilkerbruch einen
Jungstorch gebracht, der durch den Tod eines Elterntieres dort keine Überlebenschance mehr gehabt hätte. Nachdem sich der Storch in der Pflege gut entwickelte, flog er im gleichen Jahr ab und
tauchte im Jahr 2020 im zweitgrößten Storchendorf von Brandenburg in Linum auf, wo der Storch mit einem Partner den Sommer über beobachtet werden konnte.
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Ein sehr interessanter Fall ist der Weißstorch 6T397, den wir im Jahr 2016 als diesjährigen Jungstorch mit einem schon mehrere Wochen alten
Beinbruch erhielten. Normalerweise ist die Prognose in solch einem Falle nicht sehr gut, zumal hier operationstechnisch nichts mehr ging, da die Callusbildung sehr weit fortgeschritten war.
Wir kamen mit der Tierärztlichen Hochschule überein, den Storch den Winter über mit Artgenossen auf der Anlage zu halten, um zu sehen, wie er sich weiterentwickelte und wie er mit dem krummen
Bein zurechtkam. Er kam damit zurecht, hatte augenscheinlich keine Beschwerden und konnte im darauffolgenden Frühjahr 2017 ausgewildert werden. Im selben Jahr wurde er im Juli in Schladen,
im August in Rohrsheim und im September in Frankreich gesichtet. Überwintert hat er wahrscheinlich in Spanien, wo er im März 2020 abgelesen werden konnte.
- Im Jahr 2017 bekamen wir einen Jungstorch 5T418 aus der Region Hamburg, der dort als „zahmes“ Tier aufgefallen war, die menschliche Nähe
suchte und sich dort leider auch füttern ließ (Pommes). Nachdem wir ihn auf storchenadäquates Futter umgestellt hatten, was einige Zeit dauerte und nicht auf seine Begeisterung stieß,
vergesellschafteten wir ihn mit Artgenossen. Im Frühjahr darauf flog er ab und verbrachte den Winter 18/19 in Spanien und wurde im Sommer 2019 in der Nähe von Hodenhagen und bei Veltheim
abgelesen. Im November 2020 wurde er erneut in Spanien westlich von Sevilla gesichtet.
- Im Jahr 2018 wurde in Bockelskamp (LKr. Celle) ein Jungstorch abgeworfen, anschließend verließ das Weibchen das Nest komplett, so das 2
Jungstörche zur Aufzucht nach Leiferde gebracht wurden. Die Geschwister zogen im Herbst nach Süden und wurden zusammen im Oktober in Frankreich in Chalon, wo sie sich auf dem dortigen
Marktplatz umschauten und eine Woche später in St. Dier d`Auvergne beobachtet. Eines der Geschwister wurde im April 2019 in Schleswig-Holstein und im Mai in Sachsen gesichtet. Im Juni 2020 wurde
er in Peine abgelesen. Für das Nestgeschwister gibt es 2019 eine Ablesung Ende September aus Südfrankreich. Im Jahr 2020 konnte der Storch viermal auf der Mülldeponie in Braunschweig und
Salzgitter, meist mit zahlreichen Artgenossen und einmal auf den Rieselfeldern bei Braunschweig beobachtet werden.
- Ebenfalls 2018 bekamen wir vom zuständigen Storchenbetreuer aus der Umgebung von Isenbüttel einen adulten verletzen Storch, der sich
entweder durch einen Revierkampf oder eine Kollision verletzt hatte. Einen guten Monat später konnte das Tier wieder in die Freiheit entlassen werden und wurde bei der Nahrungssuche auf der
Deponie Braunschweig beobachtet. 2019 hielt sich dieser Storch den Sommer über in der Gegend von Vallstedt (südlich von Vechelde) auf, wo er Ende August mit 63 Artgenossen auf einem Acker nach
Nahrung suchte. Im Jahr 2020 kam es zu 5 Sichtungen, die alle aus dem Bereich der Deponie bei Braunschweig Watenbüttel stammen.
- Im August 2018 erhielten wir aus Gartow an der Elbe einen Jungstorch, der zwar den ersten Ausflug vom heimatlichen Nest gewagt aber aus
Kräftemangel es nicht zurückgeschafft hatte. Er flog im darauffolgenden Winter nicht ab, sondern hielt sich in der Umgebung des Zentrums auf. Den Sommer 2019 verbrachte er ebenfalls im
Landkreis Gifhorn und flog im August nach Polen. Erstaunlicherweise wurde er eine Woche später in Königslutter und Ende September in Wunstorf Kolenfeld abgelesen. Von da aus muss er sich nach
Süden orientiert haben und hat den Winter in Hessen, Büttelborn mit bis zu 157 Artgenossen verbracht wo er sich bis Mitte März aufhielt.
- Eine sehr erfreuliche Rückmeldung erhielten wir 2019 von einem Storchenbetreuer, der uns Mitte Juni 2019 aus Bleckede einen verletzten
adulten Brutstorch brachte. Nach einem 10-tägigen Aufenthalt im Zentrum konnte der Storch wieder abfliegen und war 2 Tage später an seinem Brutstandort zurück, um dort die Aufzucht der
Jungtiere zu begleiten. Auch im Jahr 2020 war er schon Ende Februar wieder an seinem Brutstandort anzutreffen.
- Ein erneuter „Gummibandstorch“ war 1V465, der uns im Juli 2020 gebracht wurde. Er wurde, schon als fast ausgewachsener Jungstorch, aus dem
Nest geworfen und war zunächst sehr apathisch. Wie sich dann herausstellte, waren seine Gewölle reichlich mit Gummibändern versehen. Zweieinhalb Wochen später konnten wir den Storch munter und
vital mit Artgenossen auf der Freianlage vergesellschaften, wo er Ende August abflog. Mitte Oktober wurde er im westlichen Niederlande abgelesen.
Zu den Standardmethoden ornithologischer Forschung gehört seit über hundert
Jahren die Beringung von Vögeln. Durch diese einfache Methode ist es möglich geworden, Informationen über das Zugverhalten und über die Lebenserwartung von Vogelarten zu erhalten. Grade in Zeiten
des Klimawandels und Insektenschwundes ist die Dokumentation des Ist-Zustandes von Populationen, wie auch von Einzelschicksalen, von großer Bedeutung.
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Er lebt immer noch: Im Jahr 2018 erhielten wir 4T434, einen damals dreijährigen Weißstorch, der massenweise Gummibänder verschluckt hatte und
fast daran gestorben wäre. Nach erfolgreicher Entfernung dieser Fremdkörper flog der Jungstorch ein paar Wochen später ab. 2018 wurde er in Osloß (Landkreis Gifhorn) und auf der Deponie
Wolfsburg abgelesen. Auch 2019 ist er seinem Hang zur Deponie Wolfsburg leider treu geblieben, wo er hoffentlich keine Fremdkörper mehr aufgenommen hat.
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Im Jahr 2018 wurde in Bockelskamp (LKr. Celle) ein Jungstorch abgeworfen, anschließend verließ das Weibchen das Nest komplett, so das 2
Jungstörche zur Aufzucht nach Leiferde gebracht wurden. Die Geschwister zogen im Herbst nach Süden und wurden zusammen im Oktober in Frankreich in Chalon, wo sie sich auf dem dortigen
Marktplatz umschauten und eine Woche später in St. Dier d`Auvergne beobachtet. Eines der Geschwister wurde im Frühjahr 2019 in Schleswig Holstein und der Region Koblenz gesichtet, für den
anderen Storch gibt es eine Ablesung Ende September 2019 aus Südfrankreich.
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2018 bekamen wir vom zuständigen Storchenbetreuer aus der Umgebung von Isenbüttel einen adulten verletzen Storch, der sich entweder durch einen
Revierkampf oder eine Kollision verletzt hatte. Einen guten Monat später konnte das Tier wieder in die Freiheit entlassen werden und wurde bei der Nahrungssuche auf der Deponie Braunschweig
beobachtet. 2019 hielt sich dieser Storch den Sommer über in der Gegend von Vallstedt (südlich von Vechelde) auf, wo er ende August mit 63 Artgenossen auf einem Acker nach Nahrung
suchte.
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Im Jahr 2017 bekamen wir einen Jungstorch 5T418 aus der Region Hamburg, der dort als „zahmes“ Tier aufgefallen war, die menschliche Nähe suchte
und sich dort leider auch füttern ließ (Pommes). Nachdem wir ihn auf storchenadäquates Futter umgestellt hatten, was einige Zeit dauerte und nicht auf seine Begeisterung stieß,
vergesellschafteten wir ihn mit Artgenossen. Im Frühjahr darauf flog er ab und verbrachte den Winter 18/19 in Spanien und wurde im Sommer 2019 in der Nähe von Hodenhagen und bei Veltheim
abgelesen.
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Eine neue Sichtung erhielten wir von Weißstorch 4T802. Dieser war im Jahr 2015 als Nesthäkchen einer Fünferbrut aus Vechelde gebracht worden und
konnte noch im selben Jahr ´gen Süden starten. Drei Jahre später wurde er im März in Ausbüttel, im Juni bei Isenbüttel und im August bei Braunschweig auf der Deponie und in den Rieslfeldern
sowie der Okeraue beobachtet. Im Januar 2019 erhielten wir eine Meldung von ihm aus Spanien, wo er höchstwahrscheinlich überwintert hat.
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Das sich im Land Niedersachsen geschlüpfte Weißstörche durchaus sehr weit östlich orientieren können, zeigt 8x487. Diesen nestjungen, aus dem
Horst geworfenen, Storch aus Rühen zogen wir 2015 groß. Im Folgejahr wurde dieser im August in Deggendorf, Niederbayern, und bei Leipzig angetroffen. 2017 zog es den Storch noch weiter
östlich, wo er im Mai bei Netin in Tschechien abgelesen wurde. 2019 hörten wir im Juli erneut aus Zentraltschechien von ihm.
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Ebenfalls östlich zog es 8x452. Der Jungstorch wurde 2013 aus Warmenau unterkühlt und schwach eingeliefert. Auf seinem Flug ins Winterquartier
wurde er im selben Jahr in Thüringen abgelesen. Als einjähriger Weißstorch hielt er sich 2014 in Brandenburg auf. 2017 gab es 4 Sichtungen aus der Nähe von Leipzig. 2019 brütete er in der
Nähe von Chemnitz und zog 3 Junge groß.
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Auch aus dem Jahr 2013 bekamen wir aus Wienhausen (Landkreis Celle) einen schwachen Jungstorch gebracht, der im selben Jahr abflog. Vier Jahre
später versuchte er in Oelheim (Landkreis Peine) zu brüten, 2018 wurde er in Eddesse abgelesen und 2019 in Vöhrum, wo er auch brütete und als adulter Storch dem Landkreis Peine treu geblieben
ist.
Früher bestand die Lehrmeinung, dass Weißstörche erst mit einsetzender Geschlechtsreife, im Alter von 3-4 Jahren aus den Überwinterungsgebieten
zurückkehren. Mittlerweile kommen immer mehr 1-2 jährige aus dem Süden zurück, um sich hier einen Nistplatz zu erobern.
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So wurde dies auch von 9T001 dokumentiert, der 2018 als Jungstorch im Zentrum versorgt wurde, im gleichen Jahr abflog und im September 2019 bei
Schladen abgelesen werden konnte.
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Eine sehr erfreuliche Rückmeldung erhielten wir 2019 von einem Storchenbetreuer, der uns mitte Juni 2019 aus Bleckede einen verletzten adulten
Brutstorch brachte. Nach einem 10-tägigen Aufenthalt im Zentrum konnte der Storch wieder abfliegen und war 2 Tage später an seinem Brutstandort zurück, um dort die Aufzucht der Jungtiere zu
begleiten.
Jedes Jahr werden in Europa ca. 4 Millionen Vögel beringt. Noch immer gibt
es reichlich Informationsbedarf, gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels, der Neozoenproblematik oder der Vogelgrippe.
Für das NABU-Artenschutzzentrum hat die Beringung noch eine andere
Bedeutung. Auf diese Art und Weise ist es möglich nach der Auswilderung, in manchen Fällen, noch etwas über die ehemaligen Pfleglinge zu erfahren und die eigene Arbeit immer wieder zu
hinterfragen.
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Eine für uns wunderbare Rückmeldung erhielten wir 2018 von 4T434 einem Weißstorch, den wir im Jahr 2015 aus Hohne (Landkreis Celle) mit
massenweise verschluckten Gummibändern bekommen hatten. Nach erfolgreicher Entfernung dieser Fremdkörper flog der Jungstorch ein paar Wochen später ab. 2018 wurde er, mittlerweile erwachsen,
in Osloß (Landkreis Gifhorn) und auf der Deponie Wolfsburg abgelesen, wo er hoffentlich keine erneuten Fremdkörper aufnahm.
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Eine weitere Sichtung eines Weißstorches erhielten wir von 4T802. Dieser war im Jahr 2015 als Nesthäkchen einer Fünferbrut aus Vechelde
gebracht worden und konnte noch im selben Jahr gen Süden starten. Drei Jahre später wurde er im März in Ausbüttel, im Juni bei Isenbüttel und im August bei Braunschweig auf der Deponie und in
den Rieslfeldern sowie der Okeraue beobachtet.
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Die nächste erfreuliche Rückmeldung stammt von 5T280. Dieses adulte Storchenweibchen wurde im Jahr 2015 traumatisiert nach einem Orkan in
Gifhorn – Käsdorf aufgegriffen und in das NABU-Artenschutzzentrum gebracht. Fünf Tage später konnte sie auf die Storchenwiese des Zentrums umziehen, flog dort nach kurzer Zeit ab und wurde
weitere 6 Tage später wieder bei ihrer Familie am Neststandort angetroffen, um sich erneut der Pflege der Jungstörche zu widmen. Regelmäßig, so auch 2018, ist sie mit ihrem Partner auf dem
Nest in Käsdorf anzutreffen und zieht dort jedes Jahr Junge groß.
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Ein interessanter Fall war 5T413. Dieser Jungstorch aus Jembke verunglückte wohl bei seinen ersten Ausflug aus dem Nest und wurde regungslos
darunter geborgen und ins Zentrum gebracht. Hier stellte sich eine einseitige Hornhauttrübung heraus, die vielleicht die Ursache des Unfalls gewesen sein könnte. Das Auge des Storches wurde
mehrere Wochen behandelt. Leider musste er zwangsernährt werden, da er selbstständig keine Nahrung aufnehmen wollte. Zwei Monate später konnte der Storch endlich auf die Anlage gesetzt
werden. Da sein Auge immer noch eingetrübt war, wurde er beschnitten, um ein fortfliegen zu verhindern. Im Laufe des Jahres 2017 verschwand die Trübung vollständig und der Storch konnte auf
beiden Augen wieder sehen. In Folge dessen wurde er freigelassen. Im März 2018 wurde er in einem Trupp von 15 Störchen in Braunschweig – Watenbüttel auf dem Komposthaufen der Deponie
beobachtet. Im Zeitraum Mai bis Juli hielt er sich zur Nahrungssuche meist im Trupp mit Artgenossen im Großraum der Deponie auf. Mitte August sogar mit 48 Artgenossen auf der Deponie
Salzgitter.
Meist „landen“ Jungstörche im NABU-Artenschutzzentrum, da diese bedingt durch diverse Faktoren während ihrer Aufzucht leichter in Mitleidenschaft
gezogen werden können.
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Adulte, d.h. erwachsene Exemplare werden vorwiegend durch Revierstreitigkeiten verwundet. So wahrscheinlich auch bei einem Weißstorch aus
Isenbüttel/Wasbüttel, der mit hängendem Flügel und humpelnd eingeliefert wurde. Erfreulicherweise konnte der Vogel nach 5 Wochen die Station wieder verlassen und abfliegen. Einige Wochen
später wurde das Tier auf Nahrungssuche auf der Deponie Braunschweig abgelesen.
Der Sommer 2018 machte es einigen Störchen schwer ihre Jungen zu versorgen. Daher gab es auch immer wieder Brutabbrüche.
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So in Bockelskamp (LKr. Celle) wo erst ein Jungstorch abgeworfen wurde und dann das Weibchen das Nest auf Dauer verließ. Beide Jungstörche,
der eine erst 293g schwer, wurden zur Aufzucht nach Leiferde gebracht und aufgezogen. Die Geschwister zogen im Herbst nach Süden und wurden zusammen im Oktober in Frankreich in Chalon, wo
sie sich auf dem dortigen Marktplatz umschauten und eine Woche später in St. Dier d`Auvergne beobachtet.
- Auch in Kaiserwinkel (Landkreis Gifhorn) kam es 2018 zu einem Brutabbruch, wahrscheinlich auf Grund der trockenen Wetterlage. Die
Eltern verließen ihre circa 10 Tage alten Jungtiere, die in ihrer Not aus dem Nest sprangen. Ein Jungtier konnte lebend geborgen werden (123 g), wurde im Zentrum großgezogen und flog Ende des
Sommers nach Süden. Ende Oktober wurde der Jungstorch in Frankreich Bourg-en-Bresse abgelesen.
- Besonders schön ist es, wenn man eine Rückmeldung bezüglich eines im Brutapparat geschlüpften Storches bekommt, den man vom ersten
Lebenstag an begleitet hat. So schlüpfte im Jahr 2015 ein kleiner Storch, der im selben Jahr abflog. 2018 versuchte er in Leiferde auf einer gekappten Eiche ein Nest zu bauen, was misslang. Von
Juni bis August hielt er sich dann im Bereich der Deponie Braunschweig zur Nahrungssuche auf.
- Ebenfalls im Brüter schlüpfte 2012 ein Jungstorch und flog im selben Jahr ab. Seit 2014 überwintert er jedes Jahr in Frankreich, nur
wenige Kilometer von der spanischen Grenze entfernt, während er den Sommer in der Elbregion kurz vor Hamburg verbringt.
- Im Jahr 2012 wurde ein Jungstorch aus Uetze mit gebrochenem Schlüsselbein eingeliefert, der nach seiner Genesung noch im selben Jahr das
Zentrum verließ. Rückmeldungen von seinem Zugweg liegen aus Frankreich (2012 und 2016) und Spanien (2014) vor. Sein Sommerquartier hat der Weißstorch alljährlich nordwestlich von Minden
aufgeschlagen, wo er seit 2015 Brutvogel ist.