Jährlich werden im Zentrum um die 100 Stockenten aufgenommen.
Dies können einzelne Jungtiere sein, die den Anschluß an ihre Mutterfamilie verloren haben oder adulte Stockenten, die verletzt aufgefunden wurden.
Die Stockente ist die in Europa am häufigsten vorkommende Entenart (Bestand geschätzt auf 3,3 - 5,1 Millionen Brutpaare – Wikipedia). Sie gehört zu den Schwimmenten, hat eine Größe von 51 bis 62 cm und kommt auf der ganzen Nordhalbkugel der Erde vor. Ihr Lebensraum reicht bis zur Baumgrenze im Norden und bis zur Steppenzone im Süden.
Die meisten Stockenten sind Zugvögel – sie fliegen im Herbst nach Süden in gemäßigtes Klima und im Frühjahr nach Norden zu den Nistplätzen.
Die Weibchen sind hellbraun mit dunkelorangenem Schnabel. Männchen haben einen unverkennbar grünen Kopf, einen weißen Halsring und eine tiefbraune Brust.
Sie ernähren sich hauptsächlich von Wasserpflanzen, fressen aber auch Blätter und Gräser, sowie kleine Krebs- und Weichtiere.
Die Paarung findet im Frühjahr statt – ab Ende März wird ein Nistplatz ausgesucht.
In der Wahl ihrer Brutplätze sind Stockenten sehr anpassungsfähig und können beispielsweise auch auf Gebäuden in der Innenstadt oder auf Bäumen brüten. Meist wird wassernah gebrütet, zum Teil
liegen die Nester jedoch auch mehrere hundert Meter vom Wasser entfernt.
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Mit Beginn der Brutzeit trennt sich das Paar – nur das Weibchen kümmert sich um Brut und Aufzucht der Jungen.
Das Stockentenweibchen brütet in ca. drei Wochen zwischen sechs und zehn Eier aus - die Küken sind Nestflüchter, das Weibchen führt sie sofort ins Wasser.
Stockenten sind sehr ruffreudig.
https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/portraets/stockente/
Im 18. Jahrhundert setzte langsam die Verstädterung der Stockente ein. Die Art neigt grundsätzlich zur Bastardierung und kreuzt sich mit den von ihnen abstammenden Hausenten. Häufig sind diese fehlfarbenen Enten in größerer Anzahl in Städten zu sehen. Zudem ist dort vielfach das Verhältnis der Geschlechter zu Gunsten der Männchen verschoben.
Das Füttern von Enten in Großstädten an Teichen meist mit Brot, hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass dies in vielen Städten und Gemeinden mittlerweile verboten wird. Brot stellt für Wasservögel aller Arten keine artgemäße Nahrung dar. Zudem belastet es die Gewässer und führt zu einer Wasserbelastung und Verschlechterung der Wasserqualität.
Die Stockente kann in Deutschland zwischen dem 1. September und 15. Januar bejagt werden, in best. Vogelschutzgebieten bis zum 30. November. Aktuell hat die Stockente den Status ‚nicht gefährdet‘ (IUCN).
Der NABU sieht dies kritisch. Insbesondere bei der Jagd in Wasservogelschutzgebieten führt die Jagd zur Beeinträchtigung zahlreicher anderer Arten und damit zu einer massiven Entwertung dieser Schutzgebiete hinsichtlich ihrer Schutzfunktion für Wasservögel. Wegen des überwiegend praktizierten Schießens mit Schrot in Vogelschwärme wird, zusätzlich zu der Zahl der totgeschossenen Stockenten, eine große Anzahl von Tieren verletzt. Da Vögel häufig in gemischten Schwärmen fliegen, besteht zudem die Gefahr, dass nicht-jagdbare Arten betroffen sind. Die Jagd auf Vogelschwärme ist daher tierschutz- und artenschutzwidrig, sowie nicht nachhaltig. Deshalb fordert der NABU ein Verbot des Schießens mit Schrot in Vogelschwärme.
Ab dem Jahr 2022 ist die Jagd mit Bleimunition in Feuchtgebieten in der gesamten EU verboten. Jährlich landet 21 t Bleimunition in der Natur.
Gerhard Aubrecht & Günther Holzer: Stockenten
Stockenten sind die bekanntesten und häufigsten Enten in Mitteleuropa.
Fachlich fundiert, unterhaltsam geschrieben und mit brilliante Bildern von Günther Holzer illustriert, spannt Gerhard Aubrecht einen interessanten Bogen von der Biologie- und Verhaltensforschung bis zur Kulturgeschichte der Stockenten.
Dr. Gerhard Aubrecht ist Zoologe am Biologiezentrum des Oberösterreichischen Landesmuseums in Linz. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen. Der begeisterte Tier- und Naturfotograf Dr. Günther Holzer fotografierte auf zahlreichen Reisen vor allem die Vogelwelt Europas.
Hier finden Sie mehr Information dazu: https://www.nabuzentrum-leiferde.de/helfen/