Vereinzelt werden Kanadagänse im Artenschutzzentrum gepflegt. Dabei handelt es sich entweder um verunfallte adulte Tiere oder um elternlose Jungtiere, die anschließend an zoologische Einrichtungen abgegeben werden.
Ursprünglich aus Nordamerika stammend, ist die Kanadagans bei uns heute heimisch. Sie ist eine große, schwanenähnliche Gans, die in freier Wildbahn zwischen 10 und 20 Jahre alt wird und als die häufigste Gänseart weltweit gilt (zwischen fünf bis sechs Millionen Tiere).
Der lange Hals und der Kopf sind schwarz. Ein weißes Band zieht sich seitlich bis hinter die Augen. Der Körper ist gräulich braun, die Brust hell und die Schwanzfedern sind dunkel - beim Flug ist ein weißes Band zu erkennen.
Beim Fressen von Unterwasserpflanzen schwimmen die Gänse flach auf dem Wasser, Hals und Kopf sind ganz untergetaucht.
Zur Paarungs- und Brutzeit sind sie paarweise anzutreffen, ansonsten in großen Gruppen.
In der Regel findet die Paarung ab dem zweiten Lebensjahr statt und ab dem dritten Lebensjahr wird erst erfolgreich gebrütet. Die Tiere bleiben mit ihren Brutpartnern mehrere Jahre
zusammen.
Die Weibchen legen in der Regel fünf bis sechs Eier und brüten diese circa 28 Tage aus. Die Küken bleiben oft bis ins zweite Lebensjahr im Familienverband zusammen.
Die Ganter verteidigen Weibchen und Nachwuchs aggressiv gegen Feinde inkl. anderer Kanadagänse.
Wenn nicht gerade die Paarungs- und Brutzeit ansteht, leben Kanadagänse in Schwärmen.
Der Lebensraum der Kanadagans erstreckt sich von allen Gewässertypen, Flussmündungen, feuchten Grünflächen, Wiesen und Parks bis hin zu Sumpfland. Sie ernähren sich von Gräsern, Wasser- und Unterwasserpflanzen.
Kanadagänse sind sehr stimmfreudig. Das laute zweisilbige „a-honk“ wird auf der zweiten Silbe etwas schriller. Sie lassen außerdem ein tutendes, nasales „rak rak rak“ oder „rak ruk ruk“
ertönen.
https://www.youtube.com/watch?v=fLLb55RNI0A
Die Kanadagans ist ein Neozoon (Neubürger) und wird vom Bundesamt für Naturschutz (BfN) als potenziell invasive Art eingestuft, weil sie heimische Arten möglicherweise gefährdet.
Eigentlich ist die Kanadagans nicht mit der Weißwangengans oder auch Nonnengans genannt, zu verwechseln.
Letztere waren früher nur als Wintergast an unseren Küsten anzutreffen, heute nehmen Brutpaare dieser Gänseart an unsere Küstengebieten zu.
„Die Freilassung einiger Vögel in München im Jahr 1826 gilt als der Startschuss für die Einführung der Art in Deutschland. Vor
dem Zweiten Weltkrieg hatten sich bereits mehrere feste Vorkommen etabliert. Doch im Krieg und in den Nachkriegsjahren landeten fast alle Gänse in der Bratpfanne hungriger Städter. Und so standen
nicht nur Städte und ganze Landstriche vor dem kompletten Neuaufbau. Auch die meisten Bestände von Höckerschwan, Graugans und Kanadagans mussten von vorne anfangen.
Vor allem gut betuchte Adelige und Großindustrielle begannen in den 1950er Jahren und verstärkt in den Folgejahrzehnten damit, die stolzen Gänse als Zierde in ihren Schlossanlagen und Parks
auszusetzen“ Spektrum.de.
Die Marke ‚Canada Goose‘ benutzt echte Daunen von Enten und Gänsen für ihre sehr teuren und sehr beliebten Winterjacken. Die Jacken werden mit gerupften Daunen (Federn, die sehr nah an der Haut wachsen) eines bereits getöteten Tiers ausgestopft. Deshalb haben viele Tierschützer die Firma aufgefordert, keine Daunen mehr zu verwenden.
Auf dem Land kommt es vor, dass Scharen von Kanadagänsen über die Saaten herfallen, was zu Interessenskonflikten mit den Landwirten
führt. Die verstärkte Bejagung hat dazu geführt, dass die Tiere sich in die Städte flüchten.
https://www.youtube.com/watch?v=vcMMAWpnTtM
Gemäß § 2 Bundesjagdgesetz (BJagdG) zählt die Kanadagans zu den jagdbaren Arten und darf vom 1. November bis einschließlich 15. Januar bejagt werden. Aktuell hat die Kanadagans den Status ‚nicht gefährdet‘ (IUCN).
Yanzke Wu: Kanadagans: Herkunft
Mit Hilfe von virtueller Realität und immersiver Erzählung lädt dieses Projekt dazu ein, über die Beziehung zwischen Menschen und anderen Spezies in Städten nachzudenken. Aufbauend auf einer dynamischen Erzählung werden die Spieler eine virtuelle Welt aus der Sicht einer Kanadagans erkunden. Wenn von Gänsen die Rede ist, denken die Menschen gewöhnlich an Wörter wie "dumm", "lustig" und "frech". In der virtuellen Erfahrung werden die Spieler den Konflikt zwischen Kanadagänsen und Einheimischen durch die Vision einer Gans sehen. Durch die Erkundung der Spieler wird nach und nach ein Geheimnis im Park gelüftet. Die Spieler werden etwas über die menschlichen Aktivitäten erfahren, die vor 100 Jahren die "Zug Gänse" zu ansässigen Gänsen machten. Durch eine spielerische, aber ergreifende Erfahrung ermutigt dieses Projekt die Spieler, sich um andere Arten in der Stadtentwicklung zu kümmern.
Hier finden Sie mehr Information dazu: https://www.nabuzentrum-leiferde.de/helfen/