Seit der Aufnahme von Reptilien in das NABU-Artenschutzzentrum zählt die Königspython leider ständig zu den hier vorhandenen Pflegetieren.
Da die Tiere als sog. „Anfängerschlangen“ häufig gehalten aber nicht immer der Art entsprechend gepflegt werden, landen sie - zumeist aus nicht tiergerechter Haltung - im Zentrum. Entsprechend vorgeschädigt brauchen die ruhebedürftigen Schlangen manchmal viele Monate, bis sie sich wieder vital und neugierig durch die Gegend schlängeln.
Zwei Extremfälle werden für immer im Kopf bleiben. Die Königspython, die bei einem Streit aus dem Fenster im 2. Stock geschmissen wurde und mit schweren Verletzungen ins Artenschutzzentrum gebracht wurde.
Sowie ein anderer Fall, wo ein solches Tier ohne Terrarium frei in der Wohnung mit Hund zusammen lebte, der die Python wohl regelmäßig als "Kausstange" benutzte. Das Tier hatte zahlreiche Rippenbrüche und wies über den ganzen Körper verteilt, unzählige Narben auf. Jede Weiße Stelle auf dem Foto (s.o.) zeigt eine Narbe des Tieres.
Momentan pflegen wir eine größere Anzahl dieser Tiere, die mit Rücksprache des NLWKN und der UNB, auch an Privatpersonen mit entsprechendem Wissen und Haltungsbedingungen abgegeben werden dürfen.
Königspythons sind in den Graslandschaften und lichten Wäldern West- und Zentralafrikas zu Hause. Sie sind in der sudanesischen Subprovinz westlich des Nils, im Südsudan, in der Region Bahrel Ghazal und Nuba-Gebirge, vom Senegal bis Sierra Leone in Westafrika sowie an der Elfenbeinküste und in einigen Teilen Zentralafrikas beheimatet.
Sie bewohnen Grasland, Savannen, lichte Waldgebiete, aber auch gerodete Flächen und verbringen viel Zeit unter der Erde in Höhlen. Meist sind sie in der Morgen- und Abenddämmerung aktiv und
lauern (ihre gespaltene Zunge ‚riecht‘ die Umgebungsluft) kleinen Säugern, Reptilien und Vögeln auf. Königspythons gehören zu den Würgeschlangen und sind ungiftig.
Im Englischen werden sie aufgrund ihrer defensiven Haltung - sie rollen sich oft zu einem engen Ball zusammen - „Ball Python“ genannt. Der Kopf ist vom Hals deutlich abgesetzt.
Die Weibchen legen ihre 3 - 14 ledrige Eier in Höhlen und umschlingen die Eier mit ihrem ganzen Körper. Nach etwa 60 Tagen schlüpfen junge Pythons. Diese sind ca. 30 - 40 cm lang und erreichen
die Geschlechtsreife entweder zwischen 11 – 18 Monaten (Männchen) oder zwischen 20 –36 Monaten (Weibchen).
Als Erwachsene werden Sie im Durchschnitt 1 bis 1,5 Meter lang (in freier Wildbahn wurden Königspythons mit einer Länge von bis zu 2 Metern gefunden). Sie haben große braune Markierungen mit
helleren mittelbraunen Flecken und oft einen elfenbeinweißen Bauch. Erwachsene Weibchen sind normalerweise größer als die Männchen.
Während junge Königspythons überwiegend auf Bäumen leben, ändert sich diese Verhaltensweise mit dem Wachstum der Tiere und sie werden immer mehr zu Bodenbewohnern.
Die durchschnittliche Lebenserwartung in freier Wildbahn beträgt ca. 10 Jahre. In Gefangenschaft kann dies doppelt so lange sein. Einzelne Berichte sprechen sogar von 28 Jahren (im Oakland Zoo,
USA) bis hin zu 62 Jahren (St. Louis Zoo, USA).
In einigen afrikanischen Gebieten z.B. Ghana wird diese Schlangenart sehr zur Bekämpfung von Kleinnagern geschätzt und geschützt. In anderen afrikanischen Staaten (Kongo, Gabun) wurden Exportquoten dieser Tierart weit überschritten.
Mittlerweile werden große „Mengen“ dieser Pythonart für die Terrarienhaltung gezüchtet, da die Tiere umgänglich sind und nicht zu groß werden. Aus der Wildfarbe wurden mittlerweile über 70 unterschiedliche Farbschläge gezüchtet.
Königspythons stehen im Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens, haben aber bei der IUCN den Status ‚nicht gefährdet‘.
Zahlreiche Königspythons ssssssssssssssssuchen noch ssssssssssssssehr nette Paten.