„Das war schon sehr besonders“, berichtet Bärbel Rogoschik vom NABU-Artenschutzzentrum in Leiferde: „Von Freitag bis Sonntag mussten wir 181 Tiere aufnehmen. Bei über 60 Prozent davon handelte es sich sehr sicher um Hitzeopfer. Dies waren durchweg Jungvögel, die egal ob noch nackt oder befiedert, aus dem Nest gekrabbelt sind.“
Dabei waren es in den meisten Fällen Rauchschwalben und Haussperlinge.
Die Tiere haben es in der Gluthitze nicht ausgehalten und sind mit letzter Kraft aus dem Nest geklettert. Wenn Sie Glück hatten, sind sie nicht auf einem Betonboden gelandet, sondern wurden noch lebend gefunden und ins NABU-Artenschutzzentrum gebracht. „Unsere Mitarbeiter haben Unglaubliches geleistet“, berichtet Rogoschik weiter, „sie sind früher gekommen, länger geblieben und haben permanent gefüttert. Wir hoffen alle, dass jetzt der Hitzepeak vorbei ist und wir in den nächsten Wochen die Unmengen an Vögeln gut großziehen können, um sie letztendlich auszuwildern.“
Die Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums appellierte bereits vor der Hitzewelle daran, Dachböden gut zu durchlüften und Dachluken am besten auch nachts offen zu lassen, damit sich unter den Dächern gar nicht erst Temperaturen von über 60 Grad bilden können. Für Fledermäuse, Schwalben oder Sperlinge, die dort ihre Quartiere haben, werden diese Standorte ansonsten zur tödlichen Falle. Das Aufhängen von nassen Tüchern oder Laken auf dem Dachboden könne zusätzlich Abhilfe schaffen, da diese einen kühlenden Effekt haben. Wichtig sei auch, im Garten Wasserstellen zu platzieren, am besten an einem schattigen Standort. Diese bieten sowohl Vögeln, als auch Insekten an heißen Tagen genügend zu trinken. Ein paar Steine und Moos in der Wasserschale sind ein sicherer Landeplatz für Biene, Käfer und Co. Um Krankheitserregern vorzubeugen, sollte das Wasser täglich ausgetauscht werden.