Als Frau S. am Freitag mit ihrem Hund spazieren ging, fand sie am Elbe-Seiten-Kanal, gegenüber dem Bernsteinsee, einen durchweichten Pappkarton im Gebüsch. Die Spaziergängerin schaute sich den Karton an und fand 2 Wasserschildkröten darin.
Zuhause angekommen, rief sie gleich im NABU-Artenschutzzentrum an, um zu fragen wie man weiter vorgehen sollte. Sie berichtete, von den Fundumständen und dass ein Tier schon tot zu sein schien.
Als die Tiere im NABU-Artenschutzzentrum eintrafen, wurde festgestellt, dass es sich um ein Pärchen Chinesische Dreikielschildkröten handelt. Das männliche Tier lebt zwar noch, ist aber in äußerst schlechter Verfassung. Auch das weiblich Tier ist sehr unterkühlt. Beide Tiere weisen himbeerfarbene Farbränder am Panzer auf.
Die Mitarbeiter vom NABU-Artenschutzzentrum sind alle fassungslos. Wie kann man Tiere bei diesen Temperaturen aussetzen. Das ist absolute Tierquälerei, man nimmt billigend den Tod der Tiere in Kauf. Wäre der Karton nicht gefunden worden, hätten die Tiere die nächste Nacht nicht überlebt.
„Im Dezember haben wir schon eine ausgesetzte 60g „schwere“ Landschildkröte aus Lehrte bekommen“, berichtet Bärbel Rogoschik. Ein normales Entkommen ist zu dieser Jahreszeit für Reptilien unmöglich. Im Januar erhielten wir einen Glanzsittich, der in Neubrück aufgefunden wurde. Ich hoffe mal nicht, dass es sich hier um den Beginn einer größeren Welle an ausgesetzten Tieren handelt, die zu Corona-Zeiten angeschafft wurden, um die Langeweile zu vertreiben. Mal sehen, wie es kommen wird, wenn wir wieder normale Verhältnisse haben und reisen dürfen. Ich sehe dem mit großer Skepsis entgegen“.